Hintergrund

Die “Danube-Networkers” sind eine zivilgesellschaftliche Bewegung, die im Vorfeld des Donaufestes 2008 entstanden ist. Ziel ist es, dass sich Menschen entlang der Donau kennen lernen, zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen und sich in diesem Sinne für ein gemeinsames und friedliches Europa einsetzen. Dieses Netzwerk umfasst inzwischen Mitglieder aus 12 Ländern, zivilgesellschaftliche Organisationen aus dem Bereich Soziales, Bildung, Kultur und Ökologie, sowie Hochschulen und Schulen. Um dem Netzwerk eine Struktur zu geben wurde 2014 der internationale Verein ‚Danube-Networkers for Europe (DANET)‘ gegründet, der seinen Sitz in Ulm hat.

Seit 2008 führen die “Danube-Networkers” zahlreiche Projekte durch, zunächst Bildungsprojekte, die hauptsächlich von der Europäischen Kommission finanziert wurden, zunehmend aber auch Projekte der aufsuchenden Pädagogik, die sich zum Ziel setzen, in den verschiedenen Ländern die Motivation der Menschen für eine Zusammenarbeit in Europa durch gemeinsames Tun zu stärken.

2014/15 wurde das Projekt Die gewollte Donau durchgeführt, an dem über 6.000 Menschen aus acht Donauländern teil nahmen und dessen Ergebnisse auf dem Donaufest 2014 in eindrücklicher Weise präsentiert wurden. Für dieses Projekt erhielten die Partner vom Europäischen Parlament den Europäischen Bürgerpreis 2015.

Aufgrund des großen Erfolges entstand bei den beteiligten Organisationen der Wunsch, ein neues Projekt zu starten und zwar zum Thema Tastes of Danube:Bread, Wine and Herbs – Der Geschmack der Donau: Brot, Wein und Kräuter. Es wurde nach einer Pilotphase im Januar 2016 gestartet und findet Unterstützung durch die Baden-Württemberg Stiftung, die Heidehof Stiftung und andere Sponsoren. „Brot“ steht hier als Zeichen für physische und spirituelle Grundbedürfnisse, für Gemeinschaft, das Teilen mit anderen, die Verantwortung, dass alle „satt“ werden.

Wie das Vorgängerprojekt ist dieses Projekt methodisch ein Projekt der aufsuchenden Pädagogik, es ist intergenerationell, interkulturell und inklusiv angelegt. Es beteiligen sich zivilgesellschaftliche Organisationen, Wissenschaftler/-innen, Hochschulen im Rahmen von Fachseminaren und Schulen im Rahmen des Unterrichts. Es wird gebacken, es wird nach sozialen kulturellen und religiösen Bräuchen zu Brot und Wein früher und heute recherchiert, Rezepte werden von der Nationalsprache ins Englische übersetzt, persönliche Erfahrungen werden schriftlich und bildlich dokumentiert. Wissenschaftler/-innen stellen die Ergebnisse ihrer Forschung vor und begleiten Studierende beim Forschungsprozess. Die Partner auf regionaler Ebene vernetzen sich dabei zunehmend durch gemeinsame Aktionen. Das heißt, Menschen verschiedener Organisationen, Ethnien , Bildungs- und sozialer Hintergründe arbeiten in diesem Projekt zu den Themen Brot, Wein, Kräuter auf regionaler Ebene. Dadurch wird auch ehrenamtliches Engagement in neuen Feldern und mit innovativen Methoden erprobt.

Zentral für die Zielerreichung des Projekts sind die transnationalen Aktivitäten, sie sind für die Beteiligten Motivationsfaktor, sich mit den Themen „wer sind die anderen Beteiligten in den Donauländer“, wo leben sie, wie leben sie zu beschäftigen. Dabei spielt die mehrseitige Projektwebsite www.tastes-of-danube.eu eine wichtige Rolle, denn auf ihr werden die verschiedenen Aktivitäten und Aktionen der Partner abgebildet. Die Aktionen ‚Danube Bread on Tour‘, wo ein Urteig von Ulm aus in die Donauländer geschickt wird, mit der Einladung an die Partner, ein Donaubrot zu backen, hat verbindenden Charakter, ebenso der digitale Fotowettbewerb, die Herausgabe einer transnationalen Anthologie zum Thema Brot, das Sammeln und Vergleichen von Sprichwörtern und Brotgebräuchen und führt die Beteiligten indirekt in unterschiedliche Lebenswelten ein.

 

Ein Highlight ist das Partnertreffen in Ulm im Kontext des 10.Internationalen Donaufests 2016, das vom 8.7.-10.7. stattfindet.. Das Partnertreffen besteht aus zwei Hauptelementen, der Internationalen Konferenz “Tastes of Danube: Let’s taste it” und dem Donaubrückenfest.